Unser Pflegeleitbild

1. Einführung
Das Altenheim St. Elisabeth blickt auf eine lange Tradition eines christlich orientierten Leitbildes zurück. Auch unter weltlicher Leitung wird an dieser Tradition festgehalten. Im Vordergrund steht dabei der Grundsatz der christlichen Nächstenliebe. Das ganzheitliche Betreuen und Pflegen der uns anvertrauten Heimbewohner/innen ist eingebunden in unsere christliche Orientierung und Lebensführung.
Liebe ist der Entschluss, das Ganze eines Menschen zu bejahen, die Einzelheiten mögen sein, wie sie wollen.
Otto Flake
2. Leitbildorientiertes Denken und Handeln
- Wir betrachten den/die Heimbewohner/in als Einheit von Körper, Geist und Seele, welche in ständiger Beziehung zu seiner/ihrer Umwelt steht. Dieser Prozess wird nicht abgeschlossen, sondern besteht ein Leben lang.
- Alter, Leiden und Sterben wird als „Sprache“ des Körpers und nicht als Störung verstanden.
- Ganzheitliche Pflege heißt somit auch, mit dem eigenen Körper wieder in Kontakt zu treten. Dieses ist sowohl für unsere Bewohner/innen, als auch für die Pflegenden von Bedeutung.
- Der/die Heimbewohner/in ist für uns eine gereifte und eigenständige Persönlichkeit.
- Wir schützen und achten die Würde der uns anvertrauten Heimbewohner/innen, unabhängig von seiner/ihrer geistigen und körperlichen Verfassung.
- Wir sehen unsere Heimbewohner/innen als soziale Geschöpfe, die einerseits Anspruch auf die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben haben, andererseits aber auch auf individuellen Rückzug.
- Wir möchten unterstützen und fördern – unnötiger Fremdbestimmung und Isolation wollen wir dabei entgegenwirken.
- Nach unserem ganzheitlich/christlichen Leitbild wird der Tod nicht tabuisiert, sondern in das Bewusstsein des Menschen gerückt, indem ein sozial integriertes Sterben in der gewohnten Umgebung ermöglicht wird, das dem/der Sterbenden und seiner/en Angehörigen die Möglichkeit des Abschiednehmens, der Trauer und des Trostes bietet.
- Sowohl durch unsere christliche Orientierung, als auch durch unser ganzheitliches Pflegeverständnis pflegen und schätzen wir einen guten und harmonischen Kontakt zu den Angehörigen.
- Wir sind stets im Kontakt nach „Außen“ (Seelsorger, Besuchsdienste, Schule, Kindergarten usw.) damit unseren Heimbewohner/innen bewusst bleibt, dass sie „dazu gehören“ und auch im Alter Teil unserer Gesellschaft bleiben.

Ganzheitliche Pflege heißt, dass wir das, was wir tun, anders tun: Nämlich bewusster, aufmerksamer und – ich wage es zu sagen – Liebevoll, warmherzig und behutsam, also echter und wirklicher. Ein solches Tun ist schon ein Tun, das ganzheitlich ist; ein Tun, das in Verantwortung für das Ganze geschieht.
Liliane Juchli