ELLINGEN. Viele Spielzeuge von Henriette Westinger sind so alt wie die Bewohner des Altenheims St. Elisabeth. Da war es eine prima Idee, aus dem alten Spielzeugturm herauszutreten und etliche schöne Objekte im Altenheim zu präsentieren. „Das waren noch Zeiten“, entschlüpfte es einer Bewohnerin beim Anblick der 80, 90, 100 Jahre alten Spielsachen. Da standen auf dem langen Tisch alte Puppenwagen, Teddys, Spielzeug-Schreibmaschinen, Lastwagen, bis ins Detail liebevoll gestaltete Kaufmannsläden und sogar ein kleiner Tretroller. Ohne Apps, Akkus und Plastik. Dafür vieles aus Holz und Blech – mit Schräubchen und mechanischer Handkurbel – und bis heute voll in Funktion.
Dass diese alten Sachen nicht verlorengingen, ist nicht zuletzt der umtriebigen Sammlerin Henriette Westinger zu verdanken. Ihr vier Stockwerke hohes Spielzeug-Museum im Pleinfelder Turm platzt geradezu aus allen Nähten. Vieles ist thematisch geordnet. Und ob klein oder groß – wer in ihren Turm kommt, kann sich nicht sattsehen an all den schönen alten Sachen. Mit vielen Sachen dürfen Kinder sogar spielen. Es ist ein Museum nicht nur zum Gucken, sondern auch zum „Begreifen“.
Mit einem kleinen Ofen für Puppenstuben fing Henriette Westingers Sammelleidenschaft an. Den hatte die gebürtige Polin einst auf dem Christkindelmarkt in Nürnberg entdeckt und gleich ins Herz geschlossen. Was danach folgte zeigt sie heute im Spielzeug-turm. Dass Sammeln zur echten Sucht werden kann, nimmt man ihr gerne ab. Im St. Elisabeth-Altenheim standen ihr Christa Pihale und Verena Pommer zur Seite. Die Damen vom Beschäftigungsteam halfen beim Reihumgang und ließen sich manche kleine Geschichte erzählen. Alle durften die Spielzeuge in die Hand nehmen … und vielleicht an das eigene Kinderzimmer denken. So man denn eins hatte vor 80, 90 Jahren. ps